In einem Zug voller roten und weissen T-Shirts nach Rom

Abfahrt ist um 6:05 Uhr ab dem ZĂŒrcher Hauptbahnhof. Die komplette Rom-Truppe ĂŒbernachtete bei mir zu Hause, damit wir den ersten Zug in Richtung SĂŒden erwischen. Durch die momentanen Verzögerungen an der Grenze zu Italien hat uns Marius die Zugbillette nach Rom ĂŒber Lugano gebucht. So kamen wir ohne Verzögerungen nach etwas mehr als 3 Stunden in Milano an.


und dann brach das Fussballfieber aus. Ich dachte immer solche «FanzĂŒge» wĂ€ren ein Mythos. Doch ich wurde eines Besseren belehrt. Die Vorfreude im Zug auf das zweite Spiel der Schweiz in der Gruppenphase der Europameisterschaft 2021 war kaum zu ĂŒbersehen oder zu ĂŒberhören. Mit etwas schiefen GesĂ€ngen in den Ohren und zwei Runden Tichu ging es von Milano ĂŒber Bologna und Florenz schlussendlich nach Rom.

Wie gross dieses Feld doch im Fernseher aussieht

Das Highlight unseres Ausfluges durften wir prompt noch am selben Abend erleben. Nach einem spÀten Mittagessen ganz im Sinne des italienischen Lifestyles, machten wir uns mit etlichen Schweizer Fanartikeln auf in den Kampf gegen die Italiener im Stadio Olimpico in Rom.

Nach dem ordnungsgemĂ€ssen Ablauf der Einlasskontrolle fand man uns ein paar Meter weiter auch gleich am Bierstand im Stadion. FĂŒr einen kurzen Moment entfernte ich mich aus der Schlange und erklomm die vielen Tritte bis an den Rand der TribĂŒne. Wie klein das Feld im Gegensatz zum Spielfeld im Fernseher doch ist und wie viele Leute doch in so ein Stadion passen. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als mich ein Security freundlich darauf hinwies, dass ich hier nicht stehen dĂŒrfe. Ich schaute auf meinem Ticket nach unseren Sitzplatznummern und begab mich da hin. Mit Bier und grossartiger Stimmung, obwohl der Match noch nicht mal begonnen hatte, warteten wir gespannt auf den Anpfiff.

Die Stimmung blieb fantastisch, leider aber eher auf der italienischen Seite. Was wir damals noch nicht wussten: die Europameisterschaft wĂŒrde fĂŒr die Schweiz besser verlaufen als jemand zu wĂŒnschen gewagt hĂ€tte.

Das Traktandum Sightseeing durfte nicht fehlen

Gut, und wenn ich dann schon zum ersten Mal in Rom bin, dann möchte ich auch was von der Hauptstadt Italiens sehen. Unser Airbnb, direkt neben dem Trevi-Brunnen, hatte die ideale Lage. Nach einer langen Nacht, trotz der bitteren Niederlage, blieb uns noch Zeit fĂŒr etwas Sightseeing im schönen Rom. Nach ein paar Worten mit einem echten Romano in etwas gebrochenem Italienisch von meiner Seite, konnten wir zu einem Spottpreis an einer FĂŒhrung im Kolosseum teilnehmen. Endlich konnte man mal sehen, was man im Geschichtsunterricht nur immer gehört hatte, wenn man das Thema «Römer» durchgenommen hatte. Das imposante GebĂ€ude mit seinen, fĂŒr die damalige Zeit, hoch ausgeklĂŒgelten Features beeindrucken noch heute.

Mit aufgefĂŒlltem Gelati- und Wasservorrat ging es auf in neue LĂ€ndereien. Der Vatikan im Herzen von Rom ĂŒberzeugt mit seinem riesigen Dom und dem exakt geometrischen Platz direkt davor. Wer bis dahin noch kein Fan ist, wird spĂ€testens von der Schweizer Garde begeistert sein. Kurz gesagt: Ob fĂŒr den Fussball oder fĂŒr einen StĂ€dtetrip – Rom lohnt sich auf jeden Fall.