Von ZĂŒrich ĂŒber Marseille direkt in die Hauptstadt Tunesiens und retour - das war unsere Reise. Abenteuer darf man das ruhig nennen, entspanntes Reisen war es genauso.

Zu dritt unter Freunden wollten wir mal wieder weit weg. Nicht gerade

nach Asien, aber doch im Orient den Zauber von Tausend und einer Nacht spĂŒren. Da wir nur mit Zug und FĂ€hren reisen wollten, fiel die Wahl rasch auf Tunesien. Die Fahrt dauert nur ein bis zwei Tage und allzu teuer ist sie auch nicht.

WĂ€hrend die Zugfahrten durch die Schweiz und Frankreich erwartungsgemĂ€ss entspannt waren, hatten wir keine Ahnung, wie eine Überfahrt ĂŒbers Mittelmeer mit einer tunesischen FĂ€hre ablaufen wĂŒrde.

Eines durften wir aber gleich bei der Ankunft am Hafen von Marseille feststellen: Zu Fuss ist kaum jemand auf dem Schiff. Informationen, wann, wo und wie man einchecken muss, suchten wir vergebens. Schnell stelltenwir fest, dass wir auf die Angestellten vertrauen mĂŒssen und diese sich an uns wenden, wenn es so weit ist. Und so war es dann auch. Das kleine GrĂŒppchen von geschĂ€tzt fĂŒnfzehn Personen, das ohne Auto auf die FĂ€hre ging, wurde unkompliziert auf die FĂ€hre geschleust.

Die Fahrt an sich war ein voller Genuss. Das Schiff ist zwar erst zehnjĂ€hrig, erinnert mit seiner Optik aber an die 80er-Jahre und hat bereits einige Gebrauchsspuren. Fahren tut es allemal. Uns genĂŒgte die kleine 4er Kabine zu dritt, die Toilette und Dusche erwiesen ihren Dienst, lediglich die MotorengerĂ€usche waren etwas laut. Das Tollste am Reisen auf der FĂ€hre war fĂŒr uns die Bewegungsfreiheit. Wir konnten herumspazieren, Kaffeetrinken, auf dem Deck nach Delfinen Ausschau halten (mit vollem Erfolg!) oder gemĂŒtlich in der Kabine dösen. Und ruck zuck waren wir schon in Tunis.

Tunesien hat viel zu bieten und wir empfehlen wĂ€rmstens, ein Auto zu mieten und das Land auf eigene Faust zu erkunden. Lasst die Finger von den grossen Hotelanlagen und nutzt das Angebot an schönen und persönlich gefĂŒhrten Dars und Guesthouses. Beim Reisen die Augen offenhalten, lohnt sich. Es gibt wunderschöne StrĂ€nde, Berge, Salzseen, Ruinen, Oasen, Dörfchen und StĂ€dte. Unser absolutes Highlight war ein Ausflug in die WĂŒste. GefĂŒhrt von «Sabria Voyages» durften wir den Zauber der Sahara am eigenen Leib erfahren – Tausend und eine Nacht halt.