Ein Besuch auf einer kleinen Rennbahn neben dem grössten Vulkan Europas

Für uns hats einfach gepasst

Viel Zeit blieb Linus, Austin und mir auf der Retraite im angenehm milden Januar von Sizilien nicht für Sightseeing. Neben viel Arbeit an der Vereinbarung unseres Vertrages mit Engagement Migros und des Auskurierens einer unschönen Magen-Darm-Geschichte (Ich kann mir bis heute nicht vorstellen, dass es am Essen gelegen hat) war es eigentlich nur ein einziger Tag, den wir gänzlich der Freizeit widmen konnten.

Es gäbe schöne Städte in Sizilien, es gäbe den Ätna den man entweder von oben oder mit der laut Berichten reizvollen «ferrovia circumetnea» betrachten könnte, doch uns zog es trotz allem zu etwas, was wir eigentlich auch zuhause hätten tun können. Die Erinnerung die blieben, gaben uns aber bis heute das Gefühl, dass wir uns für die richtige Aktivität entschieden haben.

Haben die wirklich mit Kundschaft gerechnet?

Wir suchten Go-Kart-Pisten. Fündig wurden wir in der unmittelbaren Nähe des Bahnhofes von Siracusas Nachbarstadt Avola. Auch wenn laut Google die Kartbahn geöffnet haben sollte, waren wir mehr als skeptisch als wir in einen etwas vernachlässigten Hinterhof zwischen den Zitronenbäumen einbogen.

Tatsächlich waren drei Italiener mit Schraubenschlüssel an den Karts am Rumschrauben. Selbstverständlich könne man eine Runde drehen und für 15€ pro Person durften wir uns für zehn Minuten auf der Kartbahn austoben. Der Wettkampfgeist des gesamten SimpleTrain Teams war von Anfang an zu spüren und so konnten wir es nicht lassen, gleich noch eine zehnminütige Sequenz anzuhängen, als die karierten Flaggen geschwenkt wurden. Wir waren weiterhin weit und breit die Einzigen, die aus der Kartbahn ein Geschäft machen würden.

Austin & Linus kümmerten sich auch hier um die Bürokratie

Nächstes Mal habe ich mehr Geduld

Umso verlockender wirkte das Angebot, von einem Mini-Grand Prix was uns nach der zweiten Runde gemacht wurde. Anstelle von einem belanglosen Zeitfahren würden sich die Betreiber nun sogar die Mühe machten, unsere Zeiten in einem Qualifying zu stoppen und danach gäbe es ein richtiges Rennen über mehrere Runden.

Nach langem Überlegen, einem Kaffee als Balsam für den wieder unruhig werdenden Magen (Hat nicht so gut geklappt) und der Erkenntnis, dass man ja auch nur einmal hier ist (#YOLO) legten wir nochmals 20€ auf den Tresen und setzten die Helme ein drittes Mal auf.

Während Linus als einziger eine saubere, dafür auch gemächliche Qualifikationsrunde drehte, riskierte ich etwas (Einen Dreher) und Austin viel zu viel. (Einen Dreher + Reifenschaden) Im Rennen zeigte sich schnell, dass der Ersatzkart von Austin technisch nicht auf der Höhe von meinem und dem Gefährt von Linus ist und wir düsten vorneweg.

Linus war jede Runde in Schlagdistanz, doch der Kurs machte das Näherkommen sehr schwierig und ich sah mich genötigt, direkt die erste kleine Überholchance auszunutzen.

Das hören wir noch lange

Es kam, wie es kommen musste. Die Attacke endet nach einem viel zu abrupten Bremsmanöver in der gleichen Wiese, wie schon das Qualifying. Der Sieg ging an Linus und so auch der Triumpf des ersten internen Geschäftsausflugswettbewerbs.

Im Kart war ich zuerst, im Ziel dann doch unser Stig

Auch wenn zwei von uns dreien bis heute hören müssen, wer nun das Rennen in Sizilien gewonnen hat, bleiben unvergessliche Erinnerungen an unseren einzigen freien Tag auf der Mittelmeerinsel. Wir sind weiterhin Zufrieden mit der Entscheidung, dass aus Sizilien kein Reisebericht über den Ätna erscheinen wird, auch wenn dies wohl doch etwas passender erscheinen würde. Zumindest für ein Zugreiseunternehmen.