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Das macht den neuen TGV très chic!
Marius Portmann 02.03.2021 Frankreich
TestfahrtStädtereiseDirektverbindungVelomitnahme möglichGruppenreise buchbar
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Marius Portmann 02.03.2021 Frankreich
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Ein Erfahrungsbericht mit dem neuen TGV Duplex, welcher seit 2019 auf allen Zügen zwischen der Schweiz und Paris eingesetzt wird.
Hochgeschwindigkeit garantiert
Wer nach Streik, Coronawellen eins und zwei wiedereinmal nach Paris reisen wird, dürfte vielleicht vom neuen TGV Duplex etwas überrascht sein. Seit Dezember 2019 werden alle Verbindungen mit dem TGV ab der Schweiz mit den neuen doppelstöckigen TGV Zügen geführt.
Die schnittigen Modelle gehören seit 1995 zur TGV Familie und sind weiterhin die neuesten TGVs und die mit den meisten Sitzplätzen. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 320km/h sind sie die zweitschnellsten Züge, welche in der Schweiz verkehren hinter dem ICE3. Doch fühlt sich eine Fahrt mit dem TGV an? Ich habe eine Testfahrt nach Basel gemacht – und war begeistert!
Oben oder Unten?
Bei der Buchung können wir bei SimpleTrain die bevorzugten Plätze wählen. Die TGV sind dabei eine der wenigen Züge, bei welchen sich die Frage oben oder unten stellt. Und diese Frage hat es in sich. Bei einer Reise im Untergeschoss geniesst man den Vorteil von abgetrennten Abteilen ohne Durchgangsverkehr und einem fast ebenerdigen Einstieg. Dafür ist die Aussicht im Obergeschoss etwas besser und die ohnehin kleinen Fenster des TGV sind im Obergeschoss etwas höher. Trotz allem empfehle ich auf Reisen nach Paris die Fahrt im Untergeschoss und würde nur entlang des Meeres oben sitzen.
Die Sitze
Das ist das wohl grösste Plus im TGV. Die Franzosen haben hier in der zweiten Klasse die bequemsten Sitze eingebaut, die mir auf europäischen Gleisen bekannt sind. Sie sehen zwar vom Design her etwas wie ein S-Bahn Sitz aus, doch wenn man sich mal darin niederlässt, will man nie mehr aufstehen! Hinzu kommen breite Arbeitstische, Fussstützen in Reihensitzen und ein unschlagbarer Sitzabstand von 92cm. Durch einen Knopf kann man die Sitze etwas stärker neigen, was aber eigentlich gar nicht nötig wäre.
Der Platz
Vom Platz her kann man einen Doppelstockzug nur bedingt mit einem Einstöcker vergleichen. Besonders wegen den sehr geringen Gepäckablagen über den Sitzen kann es in einem vollen TGV etwas eng werden. Vorteilhaft sind die Gepäckablagen im Eingangsbereich.
Das WLAN
Grenzenloses WLAN wird einem bei der Buchung versprochen. Ich kann nur für den Schweizer Streckenteil sprechen und wurde hier nicht enttäuscht. Das WLAN war genug schnell um Videos zu streamen und die Anmeldung lief problemlos. Das könnte auch am leeren Zug liegen. Negativ ist hingegen die geringe Anzahl Steckdosen im Zug. Nur eine Steckdose pro Zweiersitz wird einem geboten und an vielen Vierertischen ist gar keine Steckdose in der Nähe. Auch Schade ist, dass nur EU-Steckdosen vorhanden sind, obwohl die Züge auch zum Teil der SBB gehören.
Der Speisewagen
Einer der acht Wagen des TGV ist der Bistro-Wagen. Hier werden im TGV Lyria Französische und Schweizer Spezialitäten angeboten. Leider war das Bistro auf meiner Reise geschlossen, der Geschmackstest wird aber noch nachgeliefert. Schade ist, dass das Bistro nur über wenige Sitz und Stehplätze an einer Bar verfügt. Eine richtige Französische Brasserie sieht anders aus und auch der Charme des Speisewagens kommt dabei leider nicht auf.
Die 1. Klasse
Deutlich geringer als bei anderen Zügen ist der Aufpreis für die 1. Klasse im TGV. Oft kriegt man für nur 5 oder 10€ mehr ein 1. Klasse Ticket. Das ist nicht viel. Da aber die Sitze nur kleine Unterschiede aufweisen, ist die 1. Klasse besonders für Leute, die sich nach Ruhe oder mehr Platz sehnen eine Alternative. Ansonsten reicht die 2. Klasse vollkommen aus.
Die Extras
Nett sind kleine Aufmerksamkeiten im TGV, wie beispielsweise ein Tachometer, auf welchem man sieht, wann die magischen 300 km/h geknackt werden. Praktisch sind die Telefonbereiche im Obergeschoss, auf welchen man ungestört und auf einem kleinen Bänkli plaudern kann. Was man leider vergebens sucht, sind Veloplätze. Reisen mit dem Velo nach Paris sind nur in den langsameren TER-Zügen möglich.
Das Fazit
Ich war besonders vom Sitzkomfort begeistert. Dies ist das ganz grosse Plus des TGV und eigentlich auch das Wichtigste an einem Zug. Ebenfalls überzeugen die ruhigen Abteile im Untergeschoss und das schnelle WLAN. Was den TGV aber vom perfekten Zug unterscheidet, ist der fehlende Speisewagen und die wegen der Zweistöckigkeit etwas engen Platzverhältnisse.
Über den Autor
Marius Portmann
Ist schon von Sizilien bis an den Polarkreis mit dem Zug gereist. Speisewagen mit frischer Küche oder Schlafwagen mit offenem Fenster sind ihm viel lieber, als möglichst schnell von A nach B zu kommen.
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